Nachhaltige Werte für Senioren in Linz
LINZ. Die Kreuzschwestern haben in der Stockhofstraße das erste Passiv-Altenheim Österreichs hingestellt
Pater Theodosius Florentini wacht über den „Dorfplatz“, den Treffpunkt im neuen Seniorenheim der Kreuzschwestern „Rudigier“ in der Stockhofstraße in Linz. Schwester Maria Theresia Scherer, die Schweizer Ordensgründerin, steht ihm, ebenfalls in Öl gemalt, zur Seite. Man merkt sofort. Das ist keine gewöhnliche Wohnstätte für die letzten Jahre des Lebens. Hier weht der Geist nachhaltiger Werte und christlicher Obsorge.
Seit Ende 2011 ist das neue Seniorenheim der Kreuzschwestern für 100 Bewohner fertig. Nachhaltig ist es auch, weil es das erste Passiv-Seniorenheim Österreichs ist. Die Energie kommt aus der Erde, der Sonne und aus der Abwärme von Küche und Wäscherei. Zur Sicherheit ist man an das Fernwärmenetz angeschlossen. „Ein Orden gibt Sicherheit und Vertrauen, das schätzen unsere Bewohner“, sagt Markus Baumgartner, der Geschäftsführer der Alten- und Pflegeheime der Kreuzschwestern.
Zwar ist das Seniorenheim kein Generationenhaus. Doch Kinder sind allgegenwärtig. Gleich nebenan sind Schule, Kindergarten und Hort der Kreuzschwestern. Die Senioren nehmen Anteil am Strom der Kinder, die am Haus vorbeiziehen. Schüler musizieren auch bei Festen im Seniorenheim. Das Haus haben die Wiener Architekten Christoph Karl und Andreas Bremhorst geplant. Die WAG hatte die Bauaufsicht über das 14-Millionen-Euro-Projekt. Es war kein leichtes Unterfangen. Ein mit 100 Personen voll besiedeltes, altes Seniorenheim musste in Etappen abgerissen, die Bewohner anderswo untergebracht und später wieder heimgeholt werden. Vier Jahre betrug die Bauzeit. Jetzt hat sich das Leben im Haus mit Tiefgarage (70 Parkplätze) auf Alltag eingestellt.
„Dorfplatz“ mit Schulblick
Der „Dorfplatz“ ist eine ebenerdige Cafeteria mit Essbereich auch für die 80 Mitarbeiter. Nebenan ist die Kapelle, gestaltet von Künstler Herbert Friedl. Die Kreuzschwestern, 68 sind es noch, wohnen nebenan. Vom Kapellenfenster sieht man in ihren Garten.
Das Seniorenheim ist hell und luftig. Farbige Elemente geben Demenzkranken Orientierung. Eine Fülle von Möbeln auch früherer Epochen füllt heimelige Nischen. Gleich nebenan erstrecken sich 18 neue, betreute Mietwohnungen. „Die Werte des Ordens münden eben in einen umfassenden Betreuungsauftrag“, sagt Gerhard Posch, Vorstand der Kreuzschwestern Europa Mitte, zu denen das Seniorenheim gehört.
Seniorenheim
Das neue Seniorenheim der Kreuzschwestern ist im Verbund der Linzer Heime und voll belegt. Die Stadt schoss zehn Prozent zu den Kosten von 14 Millionen Euro bei. Die Hälfte kam von der Wohnbauförderung, 30 Prozent aus anderen Landestöpfen (Soziales, Umwelt, Gemeindereferat) und zehn Prozent vom Orden selbst.
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