Pierer und Fritsch mischen den Welser Immobilienmarkt auf
WELS. In Wels werden im Herbst Hunderte Wohnungen fertiggestellt, fast alle sind verkauft.
Der Immobiliensektor in Wels ist dynamisch. Private Bauherren und Entwickler haben mit teils hochwertigen Eigentumswohnungen die Preise getrieben. In zentraler Lage sind es 3500 Euro pro Quadratmeter und mehr. Die Nachfrage ist groß – für Wohnzwecke und vor allem zur Veranlagung.
Es gibt eine Handvoll „Big Player“ in der Messestadt: beispielsweise die Consulting Company von Anton und Florian Kammerstätter; Norikum, die Wohnbaufirma der Gerstl- Gruppe; Knut Drugowitsch, der mit Partnern die Firmen Novares und Trio betreibt.
Eine relativ frische Kraft ist die Wirtschaftspark AG, an der der Vorstandschef von KTM, Stefan Pierer, über seine Cross Immobilien zu 32 Prozent beteiligt ist. Die restlichen Anteile gehören Gerd, Christian und Klaus Fritsch aus der gleichnamigen Unternehmerfamilie.
Pierer und Fritsch investieren 30 Millionen Euro in den „Stadtwohnpark“ in der Maria-Theresia-Straße – zehn bis 15 Gehminuten vom Stadtplatz entfernt. Diesen Herbst werden 166 Wohnungen fertiggestellt. Mit dem Bauende im Juni 2013 sollen es 184 Einheiten sein. Der Quadratmeter-Preis bewegt sich zwischen 2000 und gut 3000 Euro. Die Wohnungen sind alle bereits verkauft.
Im Herbst bringt auch Norikum 55 Wohnungen in der Wiesenstraße auf den Markt (zehn Minuten vom Stadtplatz). Sie kosten im Schnitt 2500 Euro, fast alles ist verkauft. In der Mühlstraße (Pernau) baut die Firma 57 Wohnungen. Die Consulting Company hat in den vergangenen zwei Jahren 129 Wohnungen errichtet und um bis zu 3500 Euro verkauft.
Die rege Bautätigkeit dürfte den Preisauftrieb verlangsamen. Die Stadt heißt das gut. Laut Immobilienpreisspiegel 2012 wurden neue Eigentumswohnungen um 0,8 Prozent teurer, während es im Jahr zuvor 7,5 Prozent waren. Bei manchen Konkurrenten gilt der Stadtwohnpark nun als Preisbrecher.
„Ein Projekt muss auch für Investoren interessant sein“, sagt Stefan Pierer. Je niedriger der Kaufpreis, desto höher die Rendite bei Anlegerwohnungen, die vermietet werden. Im Stadtwohnpark haben Privatinvestoren mehrere Wohnungen gekauft. Man biete Qualität zu einem leistbaren Preis, sagt Pierer. Ein Mangel an Wohnungen bestehe derzeit nicht.
Drugowitsch, der mit Novares 23 Wohnungen „Am Zwinger“ in zentraler Lage um bis zu 3700 Euro verkauft hat, sagt, dass der Stadtwohnpark die Löcher auf dem Welser Markt für die nächste Zeit wohl stopfen werde. Als privater Bauträger müsse man nun etwas Besonderes finden und bauen.
Das ist schwierig, weil Grundstücke knapp und teuer geworden sind (durchschnittlich 174 Euro pro Quadratmeter).
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