In Spanien stehen 800.000 Immobilien leer
In Spanien gibt es Ferienimmobilien längst zum halben Preis – nun geht es noch weiter bergab. Pleite-Firmen schwemmen den Markt mit Schnäppchen aus der Konkursmasse. Doch es gibt Ausnahmen.
Ist es Größenwahn – oder Weitsicht? Spanien steckt in der schwersten Wirtschaftskrise seit den 20er-Jahren, jeder Vierte hat seinen Job verloren, und die Regierung hat Sozialleistungen gekappt und Steuern erhöht, um die Banken zu stützen. All das, weil am Immobilienmarkt des Landes eine gewaltige Spekulationsblase geplatzt ist.
Und ausgerechnet jetzt sollen 1,1 Milliarden Euro in ein weiteres Projekt in Spanien fließen – eine Art Disneyland, das bis 2015 bei Murcia im Südosten entstehen soll.
Riesige Achterbahnen sollen auf dem 103-Hektar-Areal entstehen. Dazu ein Einkaufszentrum, Hotels, Bars, Restaurants. Mit dabei ist der US-Filmkonzern Paramount, dessen Name der Park tragen wird. An Bord sind auch Investoren, die über die Projektgesellschaft Premursa 446,1 Millionen Euro stellen werden.
Bürgermeister Fernando Cerón hat in diesem Sommer den Grundstein gelegt: "Wir blicken guten Zeiten entgegen." Stadt und Region hoffen auf einen üppigen Steuerregen und viele neue, dringend benötigte Jobs. "22.600 Arbeitsplätze werden hier entstehen", prognostiziert Premursa-Chef Jesús Samper.
Hoffnungen machen sich auch Tausende Deutsche, Briten, Niederländer, Schweizer und Österreicher, die Ferienimmobilien an der Costa Blanca besitzen. Sie setzen darauf, dass der neue Paramount Park nach seiner Eröffnung 2015 nicht nur die prognostizierten drei Millionen Besucher pro Jahr anlocken wird – sondern bei etlichen davon auch den Wunsch nach einem Zweitdomizil wecken wird.
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